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Eine Welt ohne Werbung…
… davon träumt Don Alphonso in seinem Artikel „Werbung oder Das Gegenteil von Oben“. Es ist ein schöner Text, obwohl ich das über die meisten seiner Texte nicht sagen würde. Welches sich meist aber eher in der Art der Meinungsäußerung begründet, nicht in der Lesequalität. Und ob er hier richtig liegt, dass ist nicht einfach zu beantworten. Ein Beispiel wäre die Anwesenheit eines weiteren Bäckers, schon stünde man vor einer Entscheidung. Und wenn man die Aufgrund von Sympathie trift – weil der Eine sich anders verhält, als der Andere – ist das nicht schon wieder CRM? Oder die Auslage von frischer Ware… Aber das ist unromantisch, und auch irgendwie ein Hänne-Ei-Problem. Mit einer Meinungsbildung steht letztlich jeder alleine da. Ich meine, ich bin beruflich in der PR auf die Welt gekommen. Was soll ich sagen? Und eigentlich wollte ich auch nur dieses Video zeigen.
What’s a world without outdoor advertising?
Meine wahrscheinlich letzten Worte zum Fernsehen
Man soll ja niemals nie sagen, aber die Folgenden sind wohl fürs erste die letzten Worte zum Fernsehen. Das hat auch einen Grund, und den lege ich jetzt, nun ja, zugrunde. Beim kochen hörte ich den Fernseher aus dem Wohnzimmer, diesen hatte ich vorsorglich schon mal eingeschaltet. Es war irgendein privater Sender, und die Sendung entsprechend niveauvoll. Also dachte ich in meinem verwirrten Kopf Sofort umschalten, sonst denken die ich guck den Scheiß und senden so was weiter. Doch dann viel es mir wie Schuppen von den Augen. Es interessiert keinen toten Hund was ich gucke!
Nur mal zwei Auszüge: Wikipedia (Einschaltquote)
In der Bevölkerung eines Landes wird eine Auswahl an Haushalten getroffen, die in ihrer Zusammensetzung der Struktur der Gesamtbevölkerung nahe kommt. Diese ausgewählte Gruppe ist die Panelgruppe, sie umfasst üblicherweise zwischen 2.000 und 6.000 Personen.
Dabei haben Vielseher, die mehrere Stunden am Tag fernsehen, einen stärkeren Einfluss auf die „Quote“ als Wenigseher, die einzelne Sendungen auswählen.
Guckt doch was ihr wollt, wenn ihr nicht im Panel seit.
Wer ist hier die Katastrophe?
Ich habe mich ja darüber aufgeregt, dass es keine guten deutschen Serien gibt (hier). Ich glaube, ich habe die Antwort gefunden. Weil keiner sie sehen würde. Als Beispiel hatte ich Californication genannt, aber auch Dexter zähle ich dazu. Schaut man sich die aktuellen Quoten bei DWDL an, komme ich nicht umhin mich zu wundern. Wurde sie schließlich durchweg positiv vom Feuilleton und der Blogosphäre beurteilt (z.B. hier, hier und hier).
Nun ist ja der Kritiker nicht dem Geschmack der Masse unterworfen, aber selbst da zeichnet sich ein anderes Bild ab. In meinem gesamten Freundeskreis wird die Serie als Herausragend beurteilt, mir geht es nicht anders, wie hier zu lesen ist. Aber warum schaut sie dann keiner?
Musik- und Comedyfernsehen trägt sich zu Grabe
Zwei Meldungen sind da bei DWDL aufgeschlagen, die mich dann doch aufhorchen ließen. Die erste Meldung befasste sich mit der Einstellung des eigenständigen Senders Comedy Central. Der wird nur noch auf Nick von 20:15 – 06:00 Uhr laufen. Eigentlich ist mir das relativ egal, aber wenn man sich den Artikel durchließt, kann ich mir ein Grinsen nur schwer verkneifen. Als „Todesursache“ macht der DWDL Redakteur die Sendung Money Express verantwortlich, die im Nachtprogramm gelaufen ist. Und ehrlich gesagt ist es nicht schwer im da zu folgen. Comedy ist nach meiner Auffassung ein Late-Night Angelegenheit, und zu dieser gab es nur die unterirdischen Call-TV Sendungen. Nun ist die Trauer nicht sonderlich große, wenn etwas stirbt das kaum gelebt hat. Schaut man sich aber die eigentlichen Ziele an, schwingt doch ein wenig Wehmut mit.
Andorfer träumte vor dem Sendestart im Herbst 2006 noch davon, einmal Kooperationspartner des Köln Comedy Festivals, Veranstalter von StandUp-Comedy-Tourneen oder Veranstalter eines eigenen Comedypreises zu werden. Man wolle alle Arten der Comedy zeigen, „nur nicht Mainstream“, so Andorfer damals. [Quelle]
Stumpf ist Trumpf
Das Aufsehen ist groß, das Problem bekannt, und Marcel Reich-Ranicki im Unrecht. Man kann natürlich zurecht alles pauschal Kritisieren, muss dann aber damit rechnen in manchen Punkten auf der falschen Seite zu sein. Mit Nichten ist alles schlecht, auch nicht beim Fernsehpreis. So fragt Bastian Pastewka zurecht beim Fernsehlexikon:
Was müssen die anwesenden Nominierten (und kurz zuvor ausgezeichneten) Reporter aus Krisengebieten gedacht haben, die ihr Leben einsetzen, um über Unrecht in China, Pakistan oder unserem Land zu berichten? (Hier zum gesamten Beitrag)
Free Rainer
Gestern habe ich mal wieder einen Haken auf meiner imaginären Liste machen können, die unter dem Arbeitstitel „Filme die ich gucken muss“ läuft. Gestern gab es Free Rainer.
Es gibt drei Gründe warum der auf meiner Liste stand:
1.)Moritz Bleibtreu
2.)Hans Weingartner und sein Film „Die fetten Jahre sind vorbei“
3.)Das Thema des Films
Ein vierter Grund sollte noch hinzukommen, der zeigte sich aber erst im laufe des Films. Schauspielerin Elsa Sophie Gambard sieht so unglaublich sensationell aus, dass einem der Atem stockt. Das ist jetzt sicherlich etwas oberflächlich, aber auch genau so gemeint. Ihre Rolle, da teile ich die Kritik bei den Jungs von Filmstart.de, zeigt da eher weniger Profil auf.
Das Manko des Films ist schnell genannt. Er zeigt die üblichen Klischees der Filmbranche serviert (Alkohol, Zigaretten, Koks, Models und Oberflächlichkeit). Die einzelnen Charaktere entwickeln sich irgendwie dann auch nicht so richtig glaubhaft, darüber kann man aber aus folgenden Gründen locker hinwegsehen. Ein Anfangsszene, die soviel Power hat, dass man fast vom Sofa gefegt wird.
Eine herrliche Szene zwischen Senderchef und Programmchef, die damit endet, dass letzterer sich den Scooter krallt und stolz und frisch gefeuert aus dem turnhallengroßen Büro fährt. Ich habe seit langem nicht mehr so gelacht. Zu guter letzt kommt auch das Thema ausreichend rüber. Es gibt genug Kritik am verfahren der Quotenermittlung, und an dem Fernsehprogramm.
Hinwegsehen muss man über viel Kitsch, Slapstick und Klischee. Gerade das Ende hätte man komplett in die Tonne kloppen können. Das Team fährt noch weiter nach Hassloch, welches als Testmarkt für Produkte dient. In Zeiten von Payback Karten erscheint dieses wenig schockierend. Fazit bleibt aber ein absolut sehenswerter Film mit einer tollen Visualität und einem guten Thema.
Mehr Infos und Interviews auf der Homepage des Films. Fotos per Screenshot;
[Update] Wenn ich mich mal vor der Veröffentlichung anständig umschauen würde, ich könnte mir die Updates ersparen. nordfischbaby hat auch was geschrieben, bei tiefkultur und critic.de gibt es noch sehr interessante Interviews mit Hans Weingartner